𝗪𝗶𝗲 𝗮𝘂𝘀 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗞𝗿𝗶𝘀𝗲 𝗲𝗶𝗻 𝘀𝘁𝗮𝗿𝗸𝗲𝘀 𝗧𝗲𝗮𝗺 𝗲𝗻𝘁𝘀𝘁𝗮𝗻𝗱

𝐻𝑎𝑏𝑒𝑛 𝑆𝑖𝑒 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑗𝑒𝑚𝑎𝑙𝑠 𝑔𝑒𝑓𝑟𝑎𝑔𝑡, 𝑤𝑖𝑒 𝑚𝑎𝑛 𝑒𝑖𝑛 𝑇𝑒𝑎𝑚 𝑖𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝐾𝑟𝑖𝑠𝑒 𝑧𝑢𝑠𝑎𝑚𝑚𝑒𝑛ℎ𝑎̈𝑙𝑡? 𝐻𝑖𝑒𝑟 𝑖𝑠𝑡 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐺𝑒𝑠𝑐ℎ𝑖𝑐ℎ𝑡𝑒, 𝑑𝑖𝑒 𝑧𝑒𝑖𝑔𝑡, 𝑤𝑖𝑒 𝑎𝑢𝑠 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑟 𝑠𝑐ℎ𝑤𝑖𝑒𝑟𝑖𝑔𝑒𝑛 𝑆𝑖𝑡𝑢𝑎𝑡𝑖𝑜𝑛 𝑒𝑖𝑛𝑒 𝐸𝑟𝑓𝑜𝑙𝑔𝑠𝑔𝑒𝑠𝑐ℎ𝑖𝑐ℎ𝑡𝑒 𝑤𝑢𝑟𝑑𝑒.

𝗗𝗲𝗿 𝗡𝗼𝘁𝗿𝘂𝗳

Im Mai 2024 erhielt ich über LinkedIn eine dringende Nachricht von einer Ärztin aus meiner Region. Sie fragte, ob ich in einem Notfall unterstützen könnte. Aufgrund der räumlichen Nähe und ihrer offensichtlichen Verzweiflung vereinbarten wir spontan ein Treffen am nächsten Tag in einer Bäckerei nahe ihrer Praxis.

𝗗𝗶𝗲 𝗞𝗿𝗶𝘀𝗲

An diesem trüben, regnerischen Montag erzählte sie mir mit sichtbarer Anspannung, dass ihre drei Mitarbeiterinnen beschlossen hatten, die Praxis zu verlassen. Sie hatten ein konkretes Angebot erhalten und wollten es annehmen. Für die Ärztin brach eine Welt zusammen. Fragen über Fragen: Wie sollte es weitergehen? Konnte sie die Praxis alleine weiterführen? Warum passierte das alles so plötzlich? Sie war so überfordert, dass sie nicht einmal nach den Gründen für diesen drastischen Schritt fragen konnte. Das Team hatte ihr lediglich signalisiert, dass sich zu viel Frust angestaut hatte und es so nicht weitergehen konnte.

𝗗𝗲𝗿 𝗪𝗲𝗻𝗱𝗲𝗽𝘂𝗻𝗸𝘁

Ich fragte sie, ob sie eine Vorstellung davon habe, warum ihr Team zu dieser drastischen Entscheidung gelangt sei. Schließlich ist ein solcher Schritt nicht einfach. Die meisten Menschen schätzen ihre Routinen und Sicherheit und verändern sich ungern, wenn es vermeidbar ist. Es musste also ernsthafte Unzufriedenheit oder ungelöste Konflikte gegeben haben. Die Ärztin konnte sich das nur bedingt erklären. Natürlich lief nicht alles rund, und besonders seit dem Weggang von Asiye war der Stresspegel gestiegen. Sie gab zu, dass sie selbst nicht einfach sei und ihr oft ein unangemessener Ton vorgeworfen wurde, der zusätzlichen Stress verursachte. Andererseits bemühte sie sich, das Team mit kleinen Gesten wie gemeinsamen Pizzabestellungen oder Essen bei Laune zu halten. Doch die grundlegenden Führungsaufgaben wie Mitarbeitergespräche, regelmäßige Teammeetings oder moderne Stellenausschreibungen vernachlässigte sie. Dinge, an denen man arbeiten kann, wenn der Wille da ist.

𝗗𝗲𝗿 𝗪𝗲𝗻𝗱𝗲𝗽𝘂𝗻𝗸𝘁

Die entscheidenden Fragen waren: War sie bereit, an sich zu arbeiten? Wollte sie eine gute Führungskraft werden? Wollte sie ein attraktiver Arbeitgeber sein? Sie beantwortete all diese Fragen mit einem überzeugten „Ja!“. In moderierten Gesprächen mit dem Team gewannen wir Zeit. In Einzelgesprächen stellte sich heraus, dass die Mitarbeiterinnen eigentlich bleiben wollten, aber keine Hoffnung auf Besserung sahen und bereits über ihre Belastungsgrenze hinausgegangen waren. Die Ärztin versprach glaubhaft, an sich zu arbeiten und eine bessere Chefin zu werden. Das Team war bereit, sie dabei zu unterstützen.

Gemeinsam erarbeiteten wir Regeln, führten regelmäßige Teammeetings und Einzelgespräche ein. Anfangs moderierte ich diese, später übernahm das Team zunehmend selbst die Verantwortung. Die Praxis erhielt eine neue Struktur: Eine Teamleiterin, die ich regelmäßig coache, eine Auszubildenden-Betreuerin und eine Verantwortliche für organisatorische Aufgaben. Wir konnten zwei neue Mitarbeiterinnen gewinnen und erfolgreich ins Team integrieren. Niemand denkt mehr ans Aufhören. Wenn ich von „wir“ spreche, dann, weil ich mich inzwischen als Teil dieses Teams fühle. Auch die Praxis sieht mich so, weshalb ich gerne an Team-Events teilnehme oder diese sogar organisiere.

𝐷𝑖𝑒𝑠𝑒 𝐺𝑒𝑠𝑐ℎ𝑖𝑐ℎ𝑡𝑒 𝑧𝑒𝑖𝑔𝑡, 𝑤𝑖𝑒 𝑚𝑎𝑛 𝑔𝑒𝑚𝑒𝑖𝑛𝑠𝑎𝑚 𝑤𝑎𝑐ℎ𝑠𝑒𝑛 𝑘𝑎𝑛𝑛 – 𝑖𝑛𝑡𝑒𝑟𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝑒𝑥𝑡𝑒𝑟𝑛 –, 𝑤𝑒𝑛𝑛 𝑎𝑙𝑙𝑒 𝑑𝑎𝑠𝑠𝑒𝑙𝑏𝑒 𝑍𝑖𝑒𝑙 𝑣𝑒𝑟𝑓𝑜𝑙𝑔𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑑 𝑏𝑒𝑟𝑒𝑖𝑡 𝑠𝑖𝑛𝑑, 𝑎𝑛 𝑠𝑖𝑐ℎ 𝑧𝑢 𝑎𝑟𝑏𝑒𝑖𝑡𝑒𝑛.

𝗪𝗶𝗿 𝗳𝗿𝗲𝘂𝗲𝗻 𝘂𝗻𝘀 𝗱𝗮𝗿𝗮𝘂𝗳, 𝗜𝗵𝗻𝗲𝗻 𝗶𝗻 𝘀𝗰𝗵𝘄𝗶𝗲𝗿𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗭𝗲𝗶𝘁𝗲𝗻 𝘇𝘂𝗿 𝗦𝗲𝗶𝘁𝗲 𝘇𝘂 𝘀𝘁𝗲𝗵𝗲𝗻 https://4dhr.de/kontakt/

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